Die nun schon 17te Ausgabe des splash!-Festival stand an und wir waren wieder mit dabei. Vier Tage kein richtiges Essen, kein Schlaf, Alkohol zu jeder Tages- und Nachtzeit und nicht mehr duschen gehen bis man sich selbst riecht.
Mit einem etwa zwanzigköpfigen Team haben wir uns zum splash! 2014 aufgemacht. Der frühe Vogel fängt den besten Zeltplatz, was so viel heißt wie: Wenn du nicht in der Nachbarschaft eines Dixies leben willst musst du schnell sein. Um den einen Campingplatz in guter Lage zu erhaschen wurde schon mal ein Auto zum Aufbau der Zelte voraus geschickt. Nun musste das Zugteam, befreit von Zelten und Isomatten, nur noch den Weg nach Gräfenhainichen finden. Die Zugfahrt war in fixen zweieinhalb Stunden bewältigt und wir konnten unsere aufgeschlagenen Zelten in beschlag nehmen um anschließend das Gelände zu erkunden.Da wir schon am Donnerstag am Festivalgelände ankamen, brauchten wir in jedem Fall noch so etwas wie eine PreParty aber wozu gibt es denn Campingplatzdiscos?
Aber Festivalcamping braucht ja noch viel mehr. Das Gaffaband Das Ding überhaupt ist, bekommt man ja häufig genug gesagt und seine wichtige Rolle kann man ihm sicher nicht absprechen. Unser Festival Must-Have fürs splash! 17. war dagegen eindeutig: Bier. Es geht hier nicht um Bier als reines Genuss- und Rauschmittel. Mit Bier werden auf einem Festival Freundschaften geschlossen, gelegentlich wird man damit geduscht, es ist aber auch universelles Tauschmittel. Natürlich hatten auch wir uns schon im Vorfeld mit einigen Paletten eingedeckt. Blöd nur, wenn diese noch im Auto liegen, der Großteil der Belegschaft von Festivalfaulheit gepackt wurde und man nun zu zweit Bier holen musste. Die Mission war also zwei Mädchen, vier Paletten Bier. Festival bedeutet ja aber auch, sehen, staunen, selber machen. Wir entschieden uns also für die vorher stark bewunderte Idee des Bierrucksacks. Man nehme eine Palette Bier, befestige die Dosen darin so, das keine Bier mehr verrutscht. Danach bringt man die Palette in eine aufrechte Lage, nun muss man sich nur noch unter heftigem Einsatz von Gaffa die Palette um den Körper schnallen. Noch je ein Palette in die Hand und es ging zurück zum Zelt. Man bedenke hier bitte nochmal, zwei junge Mädchen , vier Paletten Bier. Uns blieben Kommentare wie „Respekt Mädels!“ natürlich nicht erspart. So bepackt zeigte sich uns die große Solidarität und Hilfsbereitschaft der Festivalgemeinschaft. Ein starker junger Mann nahm uns dann noch zwei Paletten ab.
Apropo Festivalgemeinschaft, besonders zu erwähnen sind hier unsere „Papas“, zwei Kumpels Ende 30 aus Mainz deren wahre Namen uns unbekannt blieben. Beiden saßen den ganzen Tag über, wie zwei gemütliche Rentner am Wegesrand und beobachteten das bunte Festivaltreiben. Ich kann mich in den vollen vier Tagen Festival nur an zwei Male erinnern die beiden außerhalb ihre Stühle gesehen zu haben, und das auch nur für wenige Minuten. Sie waren da als wir uns zum Festivalgelände aufmachten und sie saßen auch als wir tief in der Nacht wieder zurück kehrten. Ob sie ihre Stühle zwischendurch verlassen haben bleibt ein gut gehütetes Geheimnis.
Sportliche Betätigung kam auch nicht zu kurz. So lief man sich, ob Freund oder Fremder, auf dem Weg zum gemeinsamen Bier-Ball über den weg. Je härter die Sportart desto schneller lernt man. Gemeinsam machts aber eben immer noch mehr Spaß.
Auch wenn man sich wünscht, das Zeltplatzleben möge nie aufhören, musste man sich doch gelegentlich aufraffen und die 30 Minuten Fußweg zum Festivalgelände hinnehmen.
Allein für das beeindruckende Gelände in Ferroplis hat es sich jedes mal wieder gelohnt.Es waren eindeutig zu viele gute Konzert, um sie hier alle für euch beschreiben zu können. Aber einige kann ich euch einfach nicht vorenthalten. Bei M.I.A. kam es zum gemeinsamen Tanzen. Darauf folgten unsere altbekannten Freunde KIZ. Wie immer gab es Bengalos und rießige Moshpits, von denen auch wir nicht Abstand halten konnten.
Am nächsten Tag standen wir dann quasi auch dirkekt mit Angle Haze zusammen auf der Bühne. Es war kochend heiß, wir hatten uns nur kurz auf die Treppen gesetzt, plötzlich: überall Menschen und Kameras und warum hat die Frau neben uns ein Mirko in der Hand? Angle Haze hatte sich neben uns gestellt, mit uns getanzt und auch für das Selfie war noch Zeit.
Den absolut gelungenen Abschluss des Festival stellte für uns Headliner Wiz Khalifa dar.
Die einen zitterten vor Aufregung, die anderen sah man vor lauter Rauch gleich gar nicht mehr.
Doch auch die besten Konzerte und gemeinsamen Frühstücke sind irgendwann vorbei und es heißt wieder: Zurück in die Zivilisation und erinnert euch an all die Sachen, die Mama und Papa euch beigebracht haben.
Am Montag, den Tag unserer Rückreise, waren ausnahmslos alle ziemlich kaputt. Nun zeigten vier Tage Party ihre Spuren. Voll beladen und übermüdet fiel einigen das Denken schwer. Promt verfahren brauchten wir schlussendlich sechs Stunden zurück, wenigstens erhielten wir durch unseren Umweg mal die Chance was von Halle zu sehen.
von Maria und Vanessa in Blog