Know-How – Die wichtigsten Begriffe erklärt!
Musikverlag
Ist verantwortlich für Erwerb, Auswertung und Verwaltung der musikalischen Werke. Ziele eines Musikverlages ist es, Werke zu produzieren, die Komposition bei Musiknutzern zu platzieren und zu lizenzieren. Außerdem ist ein Verlag ständig auf der Suche nach neuen Autoren, welche sie unter Vertrag nehmen können. Als Verlag ist man auch Inhaber der Verlagsrechte an den Musikwerken. Die Haupteinnahmequellen sind öffentliche Aufführungen, wie Konzerte, Festivals und Radio, Vervielfältigung auf Tonträgern, Musikstreaming und -download und der Vertrieb von Noten und Liedtexten.
Label
Ist die Marke, unter der ein Tonträgerhersteller die Werke von Künstlern veröffentlicht. Die Kernkompetenz eines Labels beinhaltet das Aufbauen, Entdecken und Vermarkten der Künstler. Innerhalb eines Labels gibt es die A&R-Abteilung, die als Trendscout neue Künstler entdeckt und den kreativen Schaffensprozess gestaltet. A&R bedeutet Artist&Repertoire wobei Artist für die Auswahl und Imagebildung des Künstlers steht und Repertoire die Gestaltung des Musikinhaltes meint. Das Kontaktnetzwerk aus Künstlern, Produzenten, Songwritern, Clubs, Konzertveranstaltern usw. ist eines der wichtigsten Bestandteile. Diese Connections werden gepflegt und ausgebaut, um möglichst viel Reichweite zu gewinnen.
Bandübernahmevertrag
Ist ein Lizenzvertrag zwischen Label und Produzent oder Künstler in dem sich die Plattenfirma zur Veröffentlichung von einem oder mehreren Tonträgern über einen gewissen Zeitraum verpflichtet. Der Künstler muss für die Kosten der Tonaufnahmen selbst aufkommen, um diese dann an ein Label zu schicken. Das Label lizenziert die Aufnahmen dann durch einen Bandübernahmevertrag, welcher in der Regel über 5 bis 10 Jahre abgeschlossen wird.
Künstlerverträge
Hierdurch bindet ein Label einen Künstler für eine bestimmte Zeit, und somit auch für eine bestimmte Produktionsanzahl, an sich. Doch im Gegensatz zum Bandübernahmevertrag trägt das Label die Kosten der Tonaufnahmen und somit auch das Herstellungsrisiko. Auf der ausgehandelten Lizenzbeteiligung wird auch meist das Recht zum Merchandising lizenziert.
Vertrieb
Ist verantwortlich für den Vertrieb der Tonträger der Labels über Einzel- und Großhandel, Ketten und Clubs. Meistens wird zwischen Label und Vertrieb ein reiner Vertriebsvertrag abgeschlossen. Hierbei stellt das Label selbst die Tonträger her und überlässt diese dann dem Vertrieb zum Verkauf. Andererseits kann auch ein Press- und Vertriebsvertrag unterschrieben werden, bei dem der Vertrieb die Tonträger herstellt um diese im Anschluss zu vertreiben. Das Label ist im Rahmen dieses Vertrags selbst dafür verantwortlich seine Vertriebsprodukte zu vermarkten.
GEMA
Die „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“ verwaltet die Nutzungsrechte aus dem Urheberrecht von mehr als 68.000 Mitgliedern, bestehend aus Komponisten, Textdichtern und Musikverlegern. GEMA- Mitglieder sind zum Beispiel Gastwirte, Gesangsvereine, Konzertveranstalter, Discobetreiber, Fernseh- und Rundfunksender. Die GEMA zieht Gebühren von Verwertern der Musikwerke ein und zahlt sie an die Mitglieder aus. Um eine Mitgliedschaft zu erreichen, schließt der Komponist oder Verlag einen Wahrnehmungsvertrag/ Berechtigungsvertrag ab, woraufhin einmalig eine Aufnahmegebühr in Höhe von 60,84€ gezahlt werden muss. Außerdem folgt ein jährlicher Mitgliedsbeitrag von 25,56€.
HAB
Der Händlerabgabepreis ist der Preis zu dem der Großhandel Tonträger an den Einzelhandel abgibt. Hierdurch wird die Beteiligung des Künstlers an den Einnahmen des Labels aus dem Verkauf des Tonträgers errechnet.
ISRC
Der „International Standard Recording Code“ ist eine zwölfstellige Zahlen- und Buchstabenkombination, welche zur Identifizierung einzelner Musikstücke dient. Dadurch wird die Ermittlung der Nutzung und Verwertung vereinfacht, denn jedes Musikstück hat einen individuellen ISRC.
EAN-Code
Ist ein Strichcode auf der Verpackung des Tonträgers und ähnelt der ISBN Nummer auf Büchern.
IFPI
„International Federation of the Phonographic Industry“ ist der Weltverband der Musikindustrie. Es ist eine Organisation, die sich für den Schutz von Urheberrechten und der Verbreitung kommerzieller Nutzbarkeit von Musik einsetzt. Sie vertritt Interessen von 1400 Mitgliedern aus 66 Ländern.
VUT
Im „Verband Unabhängiger Tonunternehmen“ haben sich kleine bis mittelständige Tonträgerunternehmen, Musikverlage und -produzenten zusammengeschlossen mit dem Ziel den Interessen der kleinen Unternehmen in der Musikbranche mehr nachzugehen. So wollen sie deren Bestehen sichern und die Förderung verbessern.
LC-Code/Label-Code
Ist eine fünfstellige Schlüsselnummer mit der die Sendeminuten einer Darbietung eines Werkes erfasst werden kann. Dies ist relevant für Sendeanstalten wie Rundfunksender, da diese so einen bestimmten Song einem Label zuordnen können. So ist es möglich, die von den Sendern zu zahlende Vergütung an die Labels abzuzahlen.
KSK
Ziel der Künstlersozialkasse ist es, selbstständige Künstler in gesetzliche Sozialversicherungssystem einzubeziehen. Durch die Künstlersozialversicherung wird die Hälfte der normal anfallenden Beiträge der Künstler zu den entsprechenden Versicherungen bezuschusst. . Dadurch werden vor allem am Anfang ihrer Karriere stehende Künstler effektiv entlastet. Der Antrag ist durch den Künstler selbst zu stellen, wobei Voraussetzungen von Seiten des Künstlers erfüllt werden müssen. Er muss als Selbstständiger vor allem im Inland eine künstlerische oder publizistische Tätigkeit erwerbsmäßig und dauerhaft ausübt (wie z.B.: Musiker, Musikproduzenten, Djs, Produzenten, Moderatoren, Tontechniker, Journalisten, Schriftsteller…)
EPK
In einem Electronic Press Kid werden Infos, Bilder und Daten rund um ein Musikprojekt gesammelt. Somit können sich Presse, Musikblogs und Redaktionen leicht einen Überblick verschaffen. Auch Veranstalter, Labels, Vertriebe und Downloadshops haben so schnell und einfach viele Informationen über das Projekt.
Wichtige Infos
- Musiker-Biografie mit umfangreichen Kontaktinfos (Anschrift einer Kontaktperson, Email, Website, Telefonnummer, Youtube, Insta gram, Facebook, Soundcloud etc.)
- 3-5 professionelle hochauflösende Bilder (Live- und Pressebilder)
- aktuelle Tourdaten
- hochauflösendes Cover vom aktuellen Release
- vollständige Discografie mit allen Releases
- evt. Interviews und Presserezensionen
- Videoclips zu aktuellen Singles
- Link zur Musik (z.B. HiddenLink Soundcloud)
Von Vorteil sind gängige Dateiformate wie Word- Dateien, da diese einfach mit Copy’n’Paste übernommen werden können.
Form des EPK
- in erster Linie verwertbare Daten präsentieren, da es vor allem an Vertreter der Presse gerichtet ist
- gut gestaltete Website um bei Presse und Fans einen guten Eindruck zu hinterlassen
Für die Website sollten als erstes alle Dateien zusammen gestellt werden um diese in eine Zip-Datei zu fassen. Diese werden dann auf dem Webspace der Homepage hochgeladen.
Außerdem ist es von Vorteil einen Link zum EPK parat zu haben, der per Mail verschickt werden kann. Denn die gesamte EPK per Mail zu verschicken macht wenig Sinn, da der Datenumfang meist zu groß ist. Eine Ausweichmöglichkeit zur eigenen Website wäre Dropbox oder Filehoster.
Alle Informationen sollten auch auf Englisch vorhanden sein und immer auf dem aktuellen Stand sein. Die Dateinamen sollten auf den Inhalt schließen können. So ist es einfacher für den Veranstalter oder Redakteur, die Dateien auf dem Rechner wieder zu finden.
Ein kleiner Hinweis zur rechtlichen Datennutzung ist auch von Vorteil, damit keine Unklarheiten entstehen ob das Material verwendet werden darf.
Wann setzt man das EPK ein?
- sobald Kontakt mit der Presse besteht
- bei Veranstaltern die eine Band buchen wollen (so kann er sich ein besseres Bild von Band und Musik machen)
- dient bei bevorstehendem Gig als perfektes Promomaterial für Flyer/Plakate, Webauftritt